Erfahrungsberichte

Andreas M., 36-jährig, Beschwerden seit 5 Jahren

Ich achte auf mein Körpergewicht, treibe 2 x pro Woche Sport und versuche mich ausgewogen zu ernähren. Vor 5 Jahren begannen die Magen-Darm-Beschwerden. Mehrmals pro Woche litt ich unter starken Blähungen und Bauchschmerzen. Ein Laktosetest beim Hausarzt war positiv. Ich ass deshalb laktosearm, so dass es mir einige Monate besser ging. Doch dann nahmen die Beschwerden so stark zu, dass ich schliesslich einen Magen-Darm-Spezialisten aufsuchte, der bei mir ein Reizdarmsyndrom diagnostizierte. Anhand meines Essprotokolls zeigte mir die Ernährungsberaterin, dass ich sehr viele FODMAP-reiche Lebensmittel zu mir nahm. Zum Frühstück ass ich gewöhnlich Brot mit Butter und Honig, zum Znüni ein Brötchen, am Mittag einen Fitnessteller mit Poulet und Brot, als Zvieri einen Apfel und abends meist ein Pastagericht. Auch verwendete ich häufig Knoblauch und Zwiebeln. Die FODMAP-arme Eliminationsphase war für mich eine grosse Umstellung. Dafür hatte ich praktisch keine Beschwerden mehr, was mich sehr motivierte. Danach testete ich viele Lebensmittel mit einem mittleren bis hohen FODMAP-Gehalt schrittweise aus, wie viel ich davon ohne Beschwerden vertrage. Heute esse ich z.B. nur selten Weizenprodukte, dafür Dinkelprodukte in kleinen Mengen. Auf Knoblauch verzichte ich ganz. Seither haben sich meine Beschwerden auf ein Minimum reduziert und ich fühle mich in meinem Alltag nicht mehr eingeschränkt. 


Simone K., 44-jährig, Beschwerden seit ihrer Jugend

Ich bin Mutter von drei Kindern und arbeite zu 40% im Büro. Bereits in der Pubertät fingen bei mir die Beschwerden an, aber seit rund 10 Jahren habe ich täglich Bauchschmerzen, Blähungen und häufig Windabgang, was sehr unangenehm ist. In Stresssituationen nehmen die Beschwerden zu und ich fühle mich sehr eingeschränkt. Ich esse regelmässig am Mittag eine warme Mahlzeit und zwischendurch häufig Früchte (Äpfel) oder einen Getreideriegel. An den zwei Arbeitstagen esse ich in der Kantine. Um Stress abzubauen, kaue ich häufig Kaugummis. Nach der Umstellung auf eine FODMAP-arme Ernährung hatte ich nur zweimal wöchentlich Beschwerden und diese waren deutlich schwächer. Laktosehaltige Milchprodukte und auch Dinkel vertrage ich gut, Weizen verwende ich nur selten. Ich meide Früchte mit viel Fruktose (Apfel, Kirschen, Mango, Wassermelone), Knoblauch und Zwiebeln und verzichte auch auf Kaugummi (enthalten Polyole). Ich kaufe weniger verarbeitete Fertigprodukte, koche jetzt mehr frisch und esse etwas Selbstgemachtes statt Kantinenmenüs. Seither geht es mir viel besser.


Peter S., 25 Jahre, Beschwerden seit 2 Jahren

Ich bin beruflich sehr engagiert und mache als Ausgleich viel Sport (Joggen, Biken). Vor zwei Jahren begannen meine Magen-Darm-Beschwerden (Bauchkrämpfe, Übelkeit und Durchfall) und wurden so stark, dass ich im Berufs- und Privatleben sehr eingeschränkt war. Damals ass ich viel Brot, Sandwiches oder Früchte zwischendurch und abends meist Pastagerichte mit Fleisch. Auf meinen Bikertouren hatte ich stets Getreideriegel, Dörrfrüchte und Sportgetränke dabei. Die ärztliche Diagnose lautete Reizdarmsyndrom. In der Ernährungsberatung wurde mir bewusst, dass mein Menüplan sehr viele weizenhaltige und FODMAP-reiche Produkte enthielt. Die Umstellung war für mich teilweise mit einem Mehraufwand verbunden, dafür spürte ich schon nach einigen Tagen, wie die Beschwerden nachliessen. Nach einer dreimonatligen Testphase, in der ich viele Lebensmittel ausprobierte, kann ich heute wieder einmal pro Tag Weizenbrot oder Teigwaren essen. Ich verzichte aber auf Dörrfrüchte, nehme dafür Bananen für unterwegs mit. Bei Milchprodukten achte ich auf laktosefreie Ersatzprodukte. Knoblauch und Zwiebeln meide ich gänzlich. So habe ich meine Beschwerden gut im Griff, treibe wieder aktiv Sport und kann meinen Essalltag trotz diesen Einschränkungen gut bewältigen.


Marianne L., 57-jährig, Beschwerden seit 10 Jahren

Ich arbeite halbtags im Detailhandel. Mein Körpergewicht ist stabil, ich gehe 1 x pro Woche in den Turnverein und fahre mit dem Velo zur Arbeit. Doch seit rund 10 Jahren plagen mich phasenweise Magen-Darm-Beschwerden, in den letzten Monaten hatte ich sogar täglich starke Bauchschmerzen und Blähungen. Zum Frühstück esse ich meist Flockenmüesli mit Chiasamen, Joghurt, Apfel oder Mango, dazu ein Glas Fruchtsaft. Zum Znüni nehme ich häufig ein Smoothie aus Früchten und Gemüse. Da mein Mann zum Mittagessen nicht heimkommt, esse ich i.d.R. schnell einen Salat mit Käse oder Wurst. Nachmittags ein paar Kräckers oder eine Frucht. Abends gibt es bei uns immer Fleisch, dazu viel Gemüse/Salat sowie Nudeln oder Kartoffeln. Ich trinke keinen Alkohol, da die Beschwerden dann schlimmer werden. Ein Atemtest beim Arzt ergab eine Unverträglichkeit auf Fruktose. Meine Ernährungsberaterin erklärte mir das FODMAP-Konzept. So habe ich meine Ernährung umgestellt, d.h. ich esse täglich nur zwei geeignete Früchte, keinen Fruchtsaft oder Smoothie mehr. Auch kleinere Salatportionen. Getränke mit Kohlensäure meide ich. Ich achte wegen Kalzium auf genügend Milchprodukte, denn Laktose vertrage ich gut. Auch Weizen geht, aber nicht als Brot, da kaufe ich Dinkelbrot. Seither habe ich nur noch alle zwei Wochen einmal Beschwerden, weiss aber meistens auch weshalb.

 

 fodmap konzept bauchschmerzen

© milazvereva/fotolia